Ein Leben in Würde:
Ashas Weg in die Unabhängigkeit
„Ich hatte ein schreckliches Leben“, erklärt die resolute 71-Jährige. „Ich war völlig abhängig von anderen Leuten.“ Sie spricht von der Zeit, als sie an Lepra erkrankt war. Vor allem ihr Bein war betroffen, es schmerzte, Asha konnte es kaum benutzen und war in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Asha ist siebenfache Mutter, sie brachte ihre Kinder alleine durch. „Ich war oft einsam“, sagt sie schlicht.
Vor etwa zehn Jahren aber änderte sich etwas in Ashas Leben. Im Rahmen eines DAHW-Projekts konnte sie sich operieren lassen. Ihr Bein wurde amputiert, sie erhielt eine Prothese und so ihre Beweglichkeit zurück. Nun war es ihr auch möglich, regelmäßig an einer Selbsthilfegruppe für von Lepra betroffene Menschen teilzunehmen. Diese Gruppe konnte mit einem kleinen Darlehen in den Anbau von Sonnenblumen investieren und ein Motorrad kaufen. Damit zogen die Mitglieder einen Mini-Transportservice auf und sicherten sich so ein bescheidenes Einkommen – auch, wenn es mal länger nicht regnet.
„Nach und nach hat sich mein Leben deutlich verbessert“, sagt Asha heute. Durch die von der DAHW unterstützten Informationsveranstaltungen gibt es in der Gemeinde nun mehr Verständnis für Lepra, die Stigmatisierung hat maßgeblich abgenommen und die Betroffenen sind in die Gemeinde integriert. „In Chazi leben alle in Würde zusammen“, sagt auch Temesgen Woyessa, „Menschen mit und ohne Behinderungen, Menschen, die von Lepra betroffen sind oder waren, jung und alt.“
Die DAHW in Tansania seit 1959
Die DAHW hat früh angefangen, die Grundlagen für ein nationales Lepra-Kontrollprogramm zu schaffen. Patienten wurden in verschiedenen Krankenhäusern und Gesundheitsstationen behandelt, später kam die Rehabilitation von Menschen mit Behinderungen dazu. 1977 hat die DAHW gemeinsam mit der Regierung das kombinierte Lepra- und TB-Programm gegründet.
Dazu, dass das so bleibt, will Asha ihren Beitrag leisten: Sie beteiligt sich an Selbsthilfegruppen und unterstützt Sensibilisierungskampagnen für die Früherkennung von Lepra. Außerdem setzt sie sich für die Integration von Betroffenen in der Gemeinde ein.
2003 hat die DAHW-Projektarbeit in Chazi begonnen – seitdem ist in der kleinen Gemeinschaft viel passiert. Ashas Geschichte zeigt eines deutlich: „Die Menschen in Chazi sind bereit, sich auch auf große Veränderungen einzulassen, um sich ihre Zukunft zu sichern“, so drückt es Temesgen aus. Sein Appell: „Lasst sie uns dabei unterstützen.“
Unterstützen Sie Menschen wie Asha!
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Astrid Dülk
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