Blick ins Projekt:
Der 15-jährige Bol mit seinem neuen Dreirad. So kann er selbstständig zur Schule fahren. (Foto: SEM / DAHW)
Unterstützung für Kinder mit Behinderung im Südsudan
Kinder mit Behinderung stehen im Südsudan vor riesigen Herausforderungen. Ein Projekt der DAHW unterstützt sie dabei, ihren Weg im Leben zu finden – gemeinsam mit einer lokalen Selbstvertretungsorganisation.
Der Südsudan gehört zu den verletzlichsten Ländern der Erde. Im gerade erschienenen Weltrisikoindex des Bündnis Entwicklung Hilft (BEH) belegt er in der Rangliste der Länder mit höchster Vulnerabilität den zweiten Platz hinter der Zentralafrikanischen Republik. Unter seinen Bewohner:innen gibt es wiederum Menschen, die noch einmal größeren Herausforderungen gegenüberstehen als andere – dazu gehören auch die Mandatsgruppen der DAHW.
Die DAHW im Südsudan
Als eines der ersten Hilfswerke überhaupt hat die DAHW nach dem ersten Unabhängigkeitskrieg (bis 1972) im Süden des damaligen Sudan gearbeitet. Die Region war und ist bis heute ein Schwerpunkt der Lepra-Arbeit mit einer sehr hohen Zahl von Neuerkrankungen, bedingt durch eine kaum vorhandene medizinische Grundversorgung als Folge der langjährigen Bürgerkriege.
„Wir arbeiten für und mit Menschen, die von Lepra betroffen sind, sowie Menschen mit Behinderung“, erklärt Boumkouth Mach, DAHW-Programmdirektor im Südsudan. „Beide Gruppen sind gefährdet, etwa auch in humanitären Krisen.“
Davon gibt es im Südsudan leider genügend:
Nicht nur innere Konflikte haben in der Vergangenheit für Notlagen gesorgt,
auch die Folgen des Klimawandels stellen die Menschen vor Herausforderungen, ebenso wie die große Zahl an Geflüchteten aus dem Sudan, die das Nachbarland aufgenommen hat.
Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe ist daher mit verschiedenen Projekten im Südsudan aktiv. Eines davon unterstützt Kinder mit Behinderung dabei, ihren Weg zu gehen. Wir nennen es: „Build me up from the start“.
In dem Projekt wird ganzheitlich auf die Bedürfnisse der betroffenen Kinder eingegangen: Dem 15-jährige Bol beispielsweise, von Lähmungen in seiner Mobilität eingeschränkt, seit er fünf Jahre alt war, wurde ein Dreirad zur Verfügung gestellt. Damit kann er die nahegelegene Schule besuchen. Mit Hilfsmitteln allein ist es aber nicht getan: Um eine nachhaltige Wirkung sicherzustellen, wurde seine Familie geschult – dabei, wie sie Bol in seinem Alltag weiter unterstützen kann, wie sie seine Selbstpflegefähigkeiten fördern kann und wie sie Bol auch im Hinblick auf psychosoziale Aspekte bestmöglich versorgen kann.
Denn: Wer von Vernachlässigten Krankheiten oder Behinderungen betroffen ist, muss auch mit Stigmatisierung, Ausgrenzung und anderen belastenden Situationen rechnen – nicht nur, aber insbesondere in fragilen und vulnerablen Kontexten wie dem Südsudan. Die mentale Gesundheit spielt in den Projekten der DAHW daher eine ebenso gewichtige Rolle wie die physische.
Die DAHW arbeitet in diesem Projekt eng mit ihrem Partner vor Ort zusammen, der Sudan Evangelical Mission (SEM). Diese hat eine Selbstvertretungsorganisation für Menschen mit Behinderung im Südsudan ins Leben gerufen. Sie unterstützen Betroffene und schaffen ein Bewusstsein für Inklusion in der Gesellschaft. So erreichen sie etwa über das Radio auch Menschen, die in abgelegenen Gebieten leben. Auch Sensibilisierungsveranstaltungen in den Gemeinden führen dazu, Missverständnisse aufzuklären und Stereotypen einzuordnen.
„Es ist schwierig für die Betroffenen, zusammenzufinden und für ihre Rechte einzustehen“, erklärt Boumkouth Mach. Die Arbeit der Selbstvertretungsorganisation ist also unverzichtbar.
Der 15-jährige Bol kann nun, mit Unterstützung seiner Familie, die Schule besuchen. Die DAHW unterstützt ihn und andere Kinder und Jugendliche in ähnlicher Situation dabei – ganzheitlich, nachhaltig und bedarfsgerecht. Denn Bildung ist ein Menschenrecht – für alle.
Unterstützen Sie Kinder wie Bol!
Wenden Sie sich gern an mich:
Astrid Dülk
+49 (0) 931 7948-0
info@dahw.de