Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus
WHO Generaldirektor

“Leprosy is one of the oldest and most misunderstood diseases in the world.

Although it has now been curable for more than 30 years, it still has the power to stigmatize. To achieve a world free of leprosy and the problems it causes, however, medical interventions are not enough. As we move towards interruption of transmission and elimination of leprosy, we must also address the social and psychological aspects of the disease.”

Quelle: Sasakawa Leprosy (Hansen’s Disease) Initiative

Eine unterschätzte chronische Infektionskrankheit​

Lepra, verursacht durch das Mycobacterium leprae, ist eine chronische Infektionskrankheit, die unbehandelt zu schwerwiegenden neurologischen und dermatologischen Schäden führen kann. Symptome wie hypopigmentierte, sensibilitätsgestörte Hautläsionen, verdickte periphere Nerven und motorische Lähmungen erfordern eine frühzeitige und präzise Diagnostik. "Früherkennung ist der Schlüssel, um irreversible Behinderungen und soziale Stigmatisierung zu vermeiden", so Anil Fastenau, M.D., M.Sc., Global Health Berater bei der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe.

* Die geschätzte Dunkelziffer ist deutlich höher.“

Global Health-Berater Anil Fastenau über die Lepra-Situation in Hyderabad

Anil Fastenau
M.D., M.Sc., Global Health Berater bei der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe

"Früherkennung ist der Schlüssel, um irreversible Behinderungen und soziale Stigmatisierung zu vermeiden"

Der erfahrene Spezialist Fastenau ist im Bereich Infektionskrankheiten ein Akteur bei der globalen Umsetzung der WHO-Strategie zur Eliminierung von Lepra. Integraler Bestandteil der Strategie ist die erfolgreiche Diagnose und Behandlung dieser immer noch weit verbreiteten Krankheit. Besonders im Fokus stehen dabei präventive Maßnahmen und eine frühzeitige Intervention, um die Krankheitsausbreitung zu stoppen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Die vier Säulen der WHO-Strategie "Zero Leprosy"

Umsetzung integrierter, landeseigener Null-Lepra-Roadmaps in allen endemischen Länder

Ausweitung der Lepraprävention zusammen mit der integrierten aktiven Fallerkennung

Behandlung vonLepra und Komplikationen & Verhinderung neuer Behinderungen

Bekämpfung von Stigmatisierung zu bekämpfen und Achtung der Menschenrechte

Die WHO-Strategie „Zero Leprosy“ zielt darauf ab, die Übertragung der Krankheit zu unterbrechen und Betroffenen durch multidisziplinäre Ansätze eine bestmögliche Versorgung zu bieten. Neben der bewährten Multi-Drug-Therapie (MDT), die seit 1982 weltweit im Einsatz ist, sind innovative Ansätze zur Integration der Lepra-Behandlung in bestehende Gesundheitssysteme von zentraler Bedeutung.

Integraler Ansatz der WHO-Strategie​

Hautnah dabei sein

Erfahren Sie mehr über die Ansätze der „Zero Leprosy“-Strategie und den Fortschritt im Kampf gegen Lepra.

Medizinisches Fachpersonal und Forschung als Schlüssel​

Anil Fastenau hebt besonders die Rolle des medizinischen Personals hervor: „Wir brauchen gut geschulte Ärzt:innen, Krankenpfleger:innen und Physiotherapeut:innen, um eine optimale Betreuung sicherzustellen.“ Zusätzlich liegt ein starker Fokus auf Forschung zur Entwicklung neuer diagnostischer Methoden, Behandlungsstrategien und Präventionsmaßnahmen, wie Impfstoffe, um die globale Eliminierung von Lepra zu erreichen.

Eliminierung von Lepra auf nationaler Ebene

Um die globale Eliminierung von Lepra zu erzielen, sind weiterhin gezielte Anstrengungen auf nationaler Ebene erforderlich, um in einem Land nach dem Anderen Lepra zu beenden. Pakistan ist eines der Länder, in denen die Eliminierung von Lepra in den nächsten xx Jahren Realität werden kann. Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe arbeitet hier in enger Kooperation mit Partnerorganisationen wie ALP und MALC daran, diese Vision umzusetzen. Besonders in Ländern wie Pakistan, wo die Krankheit trotz rückläufiger Zahlen weiterhin endemisch ist, bleibt der medizinische Sektor gefordert. In den letzten 20 Jahren konnte die Zahl der neuen Lepra-Fälle in Pakistan um 73 % gesenkt werden – von 971 Fällen im Jahr 2001 auf 259 im Jahr 2022​.

Neue Lepra-Fälle Pakistan 2001-2021

Ein paar Wort dazu was man heir sieht und die Quelle..

Aktive Fallfindung und Postexpositionsprophylaxe als zentrale Strategien

Trotz dieses Fortschritts erfordert die Eliminierung von Lepra eine nachhaltige medizinische Intervention. Ein wesentlicher Bestandteil der „Zero Leprosy Roadmap“ ist die effiziente aktive Fallfindung, um neue Fälle frühzeitig zu identifizieren. Ein ergänzender zentraler Ansatz ist die Postexpositionsprophylaxe (PEP) mit einer Einzeldosis Rifampicin, die bei engen Kontaktpersonen nach einem gezielten Screening verabreicht wird und das Ansteckungsrisiko um rund 60% senkt.

Die Rolle von Aufklärung und Datenmanagement

Zudem spielen Aufklärungskampagnen zur Gesundheitsförderung eine entscheidende Rolle, um das Bewusstsein für die Erkrankung zu schärfen und eine frühzeitige Behandlung sicherzustellen. Ergänzt wird dies durch die Einführung eines verbesserten Datenmanagements, das eine genaue Kartierung von Lepra-Hotspots ermöglicht und gezielte Maßnahmen unterstützt.

Phasen der Lepra-Eliminierung in Pakistan

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So kann "Zero Leprosy" Wirklichkeit werden

Für lokale Mediziner:innen und Gesundheitsfachkräfte bedeutet dies eine verstärkte Rolle bei der frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Lepra, sowie bei der Umsetzung präventiver Maßnahmen. Durch die enge Zusammenarbeit und den Einsatz multidisziplinärer Ansätze kann „Zero Leprosy“ Realität werden.

Bestandteile unserer Strategie

Aktionsplan 2024-2030

Untersuchung

von Kontaktpersonen und Verabreichung von postexpositioneller Prophylaxe (PEP) für alle engen Kontakte neuer Leprafälle der letzten 20 Jahre.

Behandlung

6-12 monatige Behandlung von Infizierten mit der Multi-Drug-Therapie sowie medizinische Intervention bei Komplikationen

Prophylaxe

Vorschlag zur Verwendung einer Einzeldosis von 1200 mg Rifapentin (Erwachsenendosis) für die postexpositionelle Prophylaxe (PEP).

Schulung

Intensive Schulung zur Durchführung von Kontaktuntersuchungen, postexpositioneller Prophylaxe (PEP) und Fallmanagement

Kartierung

Kartierung (GIS) aller Leprafälle der letzten 20 Jahre durchführen.

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